Retusche bei Business-Portraits und Corporate Headshots. Worauf ist zu achten?
Businessportraits sind mehr als bloße Fotos – sie sind ein wichtiges Kommunikationsmittel im beruflichen Kontext – sowohl firmenintern als auch beim Employer Branding des Unternehmens. Sie sollen Vertrauen schaffen, Kompetenz ausstrahlen und die Persönlichkeit authentisch präsentieren. Doch wie weit darf und sollte die Retusche bei Businessportraits ins Bild eingreifen? Klar, wir alle möchten möglichst frisch, jung und „in Bestform“ wirken. Doch in der Businessfotografie ist die Balance zwischen Natürlichkeit und Optimierung entscheidend. Die Retusche eines Businessportraits sollte die Person im besten Licht zeigen, ohne ihre Einzigartigkeit zu verfälschen. Hier ein paar Erfahrungen und Gedanken zur Retusche von Businessportraits und Corporate Headshots.
Ein gut gemachtes Businessportrait ist eine Brücke zwischen der medialen Darstellung und der realen Begegnung. Die Menschen, die wir über digitale Kanäle erreichen, sollen uns auch im persönlichen Treffen wiedererkennen. Deshalb sollte die Retusche im Businessportrait maßvoll und professionell sein, um die Balance zwischen einem gepflegten, professionellen Auftreten und Authentizität zu wahren. Reale Begegenungen sind flüchtig und geprägt davon, dass unser Gegenüber sich bewegt und es natürlicher Weise nur selten zulässte wie mit der Lupe betratet zu werden. Ein Portrait jedoch hält still und lässt zu, dass man es sich so lange man möchte betrachtet. Somit ist es nur fair, die Person auf dem Foto etwas perfekter und makelloser zu zeigen als sie es in der Realität ist. Aber eben in bestimmten Grenzen.
Retusche bei Businessportraits und Corporate Headshots. Worauf ist zu achten? Hier sind fünf wichtige Punkte, auf die es mir bei der Retusche in der Businessfotografie ankommt:
1. Natürliche Hautretusche
Kleine Hautunreinheiten, temporäre Rötungen oder leichte Augenringe lassen sich dezent kaschieren, ohne den natürlichen Hautcharakter zu verändern. Das Ziel ist ein erholtes und professionelles Aussehen – keine makellose, „glatte“ Oberfläche, die unnatürlich wirkt.
2. Lichtführung mit Dodging und Burning
Mit einer dezenten Dode & Burn-Technik lässt sich das Licht gezielt steuern, um den Blick auf bestimmte Gesichtszüge oder Bereiche des Bildes zu lenken. Durch leichtes Aufhellen (Dodging) bestimmter Partien, wie den Augen oder Wangenknochen, und behutsames Abdunkeln (Burning) von Bereichen am Bildrand, wird das Gesicht plastischer und interessanter. Die subtile Betonung von Licht und Schatten lenkt das Auge des Betrachters auf die wesentlichen Elemente, ohne dass es künstlich oder übertrieben wirkt.
3. Klarheit und Lebendigkeit in den Augen
Die Augen sind oft das erste, was bei einem Portrait ins Auge fällt. Ein gezieltes, sehr dezentes Aufhellen und Schärfen der Augen kann den Blick offener und freundlicher wirken lassen, ohne die natürliche Ausstrahlung zu verfälschen.
4. Optimierung von Farben und Kontrasten
Farben und Kontraste können dazu beitragen, dass ein Bild mehr Tiefe und Lebendigkeit erhält. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt – die Farben sollten natürlich und zum Hautton passen, während der Kontrast eine klare und positive Ausstrahlung unterstützt.
5. Dezente Anpassung von Haar und Kleidung
Abstehende Haare und kleine Falten in der Kleidung können schnell ablenken und den Blick vom Gesicht ablenken. Eine subtile Retusche hilft hier, das Erscheinungsbild zu ordnen, ohne die Realität zu stark zu verändern.
Fazit
Die Retusche in der Businessfotografie ist ein Balanceakt: Sie soll Menschen von ihrer besten Seite zeigen, ohne zu verfälschen. Ein gutes Businessportrait bringt die Persönlichkeit und Professionalität des Menschen zum Ausdruck und schafft eine Verbindung zwischen der digitalen Darstellung und der „wirklichen Welt“. In einem gut retuschierten Businessportrait erkennt man sich selbst wieder – und vielleicht noch wichtiger, deine Kundinnen und Partner erkennen dich wieder – das schafft Vertrauen.